Die CDU Wettenberg hat sich an der Spitze verjüngt – und zwar deutlich:
Julius Homberger ist gerade mal 22 Jahre jung – und damit wohl einer der jüngsten Gemeindeverbandsvorsitzenden landauf, landab. Am Donnerstag ist der Student der Wirtschaftswissenschaften aus Krofdorf-Gleiberg einstimmig zum Nachfolger von Dr. Gerhard
Noeske gewählt worden.
Noeske kandidierte nach 18 Jahren nicht mehr für den Parteivorsitz. Er steht aber weiterhin an der Spitze der CDUFraktion in der Gemeindevertretung und gehört in dieser Funktion dem neuen Vorstand der CDU Wettenberg an.
Der scheidende Vorsitzende sieht seine Partei im Wandel und konstatiert: »Auch in Wettenberg braucht es Veränderungen. Dazu gehört, dass ich nicht mehr antrete.«
Homberger gehörte dem Parteivorstand in den vergangenen beiden Jahren als Beisitzer an. Seit April ist er Mitglied der Gemeindevertretung und engagiert sich darüber hinaus als Vize im Kreisvorstand der Jungen Union sowie im RCDS Gießen. »Es ist wohl die schönste Art der Politik, weil das, was man tut, sofort sichtbar wird, weil es so unmittelbar ist«, beschreibt der 22-Jährige seine Motivation, in der Kommunalpolitik einzusteigen. Homberger kündigt an, die Wettenberger CDU »moderner« machen zu wollen und deren Profil zu schärfen. »Wir müssen unsere guten Ideen besser verkaufen, müssen dies besser an die Menschen bringen«, legt Homberger dar. Dazu gehöre auch, sich Gedanken darüber zu machen, wo die CDU Wettenberg stehe: »Wir müssen kommunizieren, was uns von anderen unterscheidet und wofür die CDU steht.« Wobei es nicht darum gehe, Prinzipien und Grundsätze über Bord zu werfen.
Als Stellvertreterinnen des jungen Vorsitzenden wiedergewählt sind Andrea Barbara Walker und Renate Dysli. Schatzmeister bleibt Günter Hofmann, Schriftführer Gerd Johannes Scheler. Die Zahl der Beisitzer steigt von sechs auf sieben: Benjamin Einert, Chris Gerlach, Johann-Gottfried Hecker, Sven Müller, Catherine Velten, Laura Frey sowie als Mitgliederbeauftragter Andreas Heuser komplettieren das Team. Noeske nannte das zu Ende gehende Jahr »das spannendste von allen« in seiner langen Zeit als Vorsitzender angesichts von vier Wahlen. Auf Gemeindeebene hat die CDU zwar an Stimmen gewonnen, aber keinen zusätzlichen Sitz, bilanzierte er. Noeske zeigte sich aber zufrieden, dass im Kreistag unter Führung der CDU eine neue Zeit beginne.
Zeit auch für einen Rückblick auf die für die Christdemokraten verlorene Bürgermeisterwahl, die dritte in den 18 Jahren unter Noeskes Vorsitz: Er lobte Andreas Heuser als sehr guten Kandidaten. »Dass du es nicht geworden bist, das tut uns leid. Dein Wahlkampf war großartig«, dankte er Heuser, der im ersten Durchgang bei drei weiteren Bewerbern nur auf rund 20 Prozent der Stimmen kam. Den künftigen Bürgermeister Marc Nees (parteilos), für den die CDU im zweiten Wahlgang eine Empfehlung ausgesprochen hatte, nannte Noeske »die zweitbeste Lösung. Es ist zwar keiner von uns, aber auch kein Sozialdemokrat«.
Heuser selbst, der sich gute Chancen ausgerechnet hatte, zeigt sich enttäuscht, im besonderen vom Verhalten einiger Wähler aus Launsbach. Gerade dort hatte er mit immensem Einsatz Wahlkampf geführt.

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