Ein prominenter Gast, der überaus viel Applaus für seine Ausführungen erhielt, war bei der Jahreshauptversammlung der Wettenberger CDU im Wißmarer Bürgerhaus zu Gast: Bundestagsmitglied Sibylle Pfeiffer. Wie sie den Anwesenden berichtete, sei es immer ihr Wunsch gewesen, in der Entwicklungspolitik mitzuarbeiten. Ihr Ziel: die Lebensverhältnisse vor Ort in den Krisenländern verbessern, so dass die Menschen erst gar nicht hier her kommen müssten. Als sie damals in Berlin anfing, habe niemand mit den jetzigen Zuständen gerechnet. „An einen Krieg durch den IS habe ich damals nie gedacht.“ Vielleicht seien bezugnehmend auf den Irak Fehler begangen worden. Tatsache aber sei, dass dieses Land sowie Syrien unter massivster Zerstörung stünden. Der Terror, für den der IS verantwortlich sei, sei unfassbar. Pfeiffer rechnet auch mit Anschlägen in Deutschland. „Die Anschläge treffen uns alle.“ So wurde ja auch das Länderspiel in Hannover abgesagt. Zeitgleich spricht sie die Anschläge in Paris an. „Es ist reiner Zufall, reines Glück, das es Deutschland bislang nicht getroffen hat.“ Zur aktuellen Lage in Berlin: Flüchtlinge seien das Thema Nummer eins. „Derzeit gibt es keine genauen Zahlen.“ Schätzungsweise eine Millionen Menschen seien hierher geflohen – es könnten aber auch mehr sein. Jeden Tag kamen 10 000 Neue dazu. Ein Krisengipfel jage den nächsten. Zu Merkels viel zitierter Äußerung „Wir schaffen das“, meinte Pfeiffer, „Ja, aber nicht allein“. Merkels Aufgabe sei es, Europa zu überzeugen, das alle Länder was tun müssen. Aber auch mit Putin und Erdogan müsse man reden, selbst wenn man es nicht wolle. Aus den eigenen Reihen die Kanzlerin anzugreifen, sei ein Unding. Eine Lösung für die aktuellen Flüchtlingsprobleme, die gleich greife, gebe es nicht. Die Bundestagsabgeordnete findet klare Worte: „Mit wie wenig Selbstbewusstsein gehen wir Christen durch die Gegend? Als ob ein Prozent der Bevölkerung den islamischen Staat aufrufen könnte.“ Neben diesen Ausführungen zur politischen Situation gab sie auch Persönliches preis: Sie dankte den Wettenbergern für die fortwährende Unterstützung und verriet gleichzeitig, dass sie nun für den Bundestag nicht mehr kandidieren werde. Die vielen Jahre gingen oftmals zu sehr zulasten der eigenen Zeit, so Pfeiffer. Vorsitzender Dr. Gerhard Noeske, der an diesem Abend für eine weitere Amtszeit bestätigt worden war, dankte ihr für den Vortrag. Neben Noeske wurden auch Renate Dysli und Andrea-Barbara Walker als stellvertretende Vorsitzende erneut bestätigt. Das Vertrauen der Mitglieder erhielten ebenfalls Bernd Eyring als Schatzmeister und Gerd-Johannes Scheler als Schriftführer – beide hatten diese Positionen schon inne. Wiedergewählt als Beisitzer in den Vorstand wurden zudem Johann-Gottfried Hecker, Gabor Eric Stamm und Christoph Maitzen. Neu als Beisitzer in den Vorstand wurden Ramon Neumann und Florian Pehr aufgenommen.

Noeske sprach in einem kurzen Rückblick des vergangenen Jahres die Bürgermeisterwahl an. Trotz intensiven Wahlkampfs auf jeder Straße und an jeder Haustür sei es nicht gelungen, einen Wechsel im Rathaus herbeizuführen. Der Unmut der Bevölkerung, der spürbar vorhanden gewesen sei, habe sich nicht in Stimmen umgeschlagen. Ziel müsse es sein, mit mehr Selbstbewusstsein weiter in alle Bereiche zu gehen. Schließlich seien manche Vorschläge der CDU auf Gemeindeebene auch schon umgesetzt worden. „Die Partei ist attraktiv“, ist sich der Vorsitzende sicher.

Da die Kommunalwahlen vor der Tür stehen, wurde die Bildung eines neuen Wahlvorbereitungsausschusses beschlossen. Zu guter Letzt ehrte Noeske langjährige Mitglieder. Marianne Noeske, Konstanze Felix-Henningsen sowie Andrea-Barbara Walker wurden für ihre zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Seit 15 Jahren ist Horst Hillenbrand dabei und 25 Jahre sind es bei Gerhard Pieh.

(Quelle: Gießener Anzeiger)

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